Selbstverteidigung – Das Konzept der DTU

Das Konzept zur Selbstverteidigung ist Teil der Prüfungsordnung der Deutschen Taekwondo Union und findet bei der Taekwondo-Abteilung im SSK Kerpen Anwendung. Die nachfolgenden Informationen sollten sich alle Sportler der Taekwondo-Abteilung des SSK-Kerpen als Vorbereitung für die Kup-Prüfung ansehen. Das hilft bei der Beantwortung der Fragen in der theoretischen Prüfung.

Selbstverteidigung im SSK-Taekwondo-Team

Voraussetzungen zum Selbstverteidigungs-Konzept

Prinzipiell gilt:

Alle Angriffe bzw. die entsprechenden Verteidigungsaktionen sind rechts- und linksseitig zu üben und können entsprechend geprüft werden. Sämtliche Kontertechniken bei der Selbstverteidigung sind zielgerichtet auf Vitalpunkte des Angreifers (ohne Kontakt) auszuführen.

Vitalpunkte sind z. B.: Augen, Nase, Kehlkopf, Leber, Solarplexus, Genitalien, Nieren. Lange Distanz: Angreifer steht noch außerhalb der Reichweite für Tritte und Schläge Mittlere Distanz: Angreifer steht in Reichweite für Tritte und Schläge Nahe Distanz: Es besteht Körperkontakt zwischen Angreifer und Verteidiger. (Infight-Situation, gelungener Kontakt z.B. durch Greifen, Festhalten, Klammern und dergleichen.)

Taekwondo Kerpen: Das Konzept zur Selbstverteidigung der Deutschen Taekwondo Union

 

Selbstverteidigung: Das müssen die Gürtelgrade können

Prüfung zum 8. Kup lt. Prüfungsordnung:
Heranführung an den Bereich Selbstverteidigung (Hosinsul): Ausweich- und Angriffsübungen aus der langen und mittleren Distanz Angriffsbeispiele: Beinangriffe wie Ap-chagi, Yop -chagi, Dolyo-chagi, Paldung-chagi, Lowkick Handangriffe wie Ohrfeige, Schwinger, Fauststoß Verteidigungsbeispiele: Ausweichen entsprechend dem Angriff zur Seite oder nach hinten Kontertechniken sind möglich aber nicht unbedingt nötig Anmerkung: Beim Wettkampftraining wird bereits das Ausweichen geübt, beim Ilbo -Taeryon-Training wird bereits das Kontern geübt.

Prüfung zum 7. Kup lt. Prüfungsordnung:
Einfache Übungen aus der Fallschule zur Verletzungsprävention – der Prüfling fällt unter Kontrolle und mit Hilfe des Partners zu Boden Mögliche Beispiele: Sturz nach vorne, zur Seite, nach hinten (mit Eigensicherung) Rolle nach vorne, nach hinten (mit Eigensicherung) Anmerkung: „Übungen“ heißt nicht „perfekt“.

Prüfung zum 6. Kup lt. Prüfungsordnung:
Selbstverteidigung aus der Nahdistanz – Konter aus der Nahdistanz gegen Angriffe aus langer u. mittlerer Distanz Angriffsbeispiele: Lange Distanz: Ap-chagi, Dolyo-chagi, Yop-chagi, Paldung-chagi, Lowkick Mittlere Distanz: Ohrfeige, Schwinger, Faustrückschlag, Fauststoß, Handballenstoß, Handkantenschläge Verteidigungsbeispiele: Die Distanz wird zum Angreifer hin verkürzt. Es wird von Angriffssituationen ausgegangen, in denen keine Möglichkeit (z.B. wegen Raumnot) zum Ausweichen nach hinten oder zur Seite besteht. Der Verteidiger bewegt sich so auf den Angreifer zu, daß er durch Blocken bzw. Ablenken des Angriffs nicht getroffen wird, danach werden Kontertechniken ausgeführt: Ellbogentechniken, Aufwärtshaken, Knietechniken (Hebel und Würfe sind bei der Selbstverteidigung möglich).

Prüfung zum 5. Kup lt. Prüfungsordnung:
Selbstverteidigung aus der Nahdistanz Angriffsbeispiele: Umklammerungen (von vorne, von hinten, von der Seite) über und unter den Armen, Festhalten der Handgelenke, Würgen (von vorne, von hinten, von der Seite), Schwitzkasten, sonstige Griffe und Festhaltetechniken Verteidigungsbeispiele: Ellbogentechniken, Fingerstiche, Fausttechniken, Handkantentechniken, Kopfstoß und – schlag (Hebel und Würfe sind möglich).

Prüfung zum 4. Kup lt. Prüfungsordnung:
Selbstverteidigung bei freie Abwehr von Angriffen aus der langen, mittleren und Nahdistanz Angriffsbeispiele: alle Angriffe aus dem Prüfungsprogramm vom 8., 6. und 5. Kup Verteidigungsbeispiele: alle Verteidigungsmöglichkeiten aus dem Prüfungsprogramm vom 8., 6. und 5. Kup

Prüfung zum 3. Kup lt. Prüfungsordnung:
Freie Abwehr von Angriffen aus der langen, mittleren und Nahdistanz sowie aus der Bodenlage Überprüfung vom SV-Programm bis 4. Kup (stichpunktartig) Neu: Verteidigung in der Bodenlage 1. Angreifer steht, Verteidiger ist am Boden: – Aufstehen unter Eigensicherung und Verteidigungsstellung einnehmen – Verteidigungspositionen in Bodenlage – Treten und Schlagen in Bodenlage 2. Angreifer und Verteidiger sind am Boden Beispiele: a) Verteidiger: Rückenlage, Beine geschlossen Angreifer: Reitsitz, Würgen mit angewinkelten Armen b) Verteidiger: Rückenlage, Beine auseinander Angreifer: kniet zwischen den Beinen, würgt mit gestreckten Armen c) Verteidiger: Rückenlage Angreifer: Würgt von der Seite oder von hinten (Kopfseite).

Prüfung zum 2. Kup lt. Prüfungsordnung:
Abwehr gegen Angriffe mit Stock und Messer Stockangriffe: Stockschlag von oben, von außen, von innen, Stockstich Länge des Stockes ca. 50 bis 70 cm Messerangriffe: Messerstich von oben, von außen, von innen, von unten, Florettstich Verteidigung: 1. Ausweichen / Blocken / Ablenken 2. Messerarm / Stockarm sichern 3. Treten bzw. Schlagen, um den Angreifer kampfunfähig zu machen und wenn möglich, entwaffnen und/oder festlegen zu können. Wichtigstes Ziel: Die Verteidigungsaktion muß zeigen, daß der Verteidiger nicht mit Stock bzw. Messer lebensgefährlich verletzt werden konnte. Die Verhinderung der lebensgefährlichen Verletzung ist in jedem Fall wichtiger als das Sichern der Waffe oder Festlegen des Angreifers.

Prüfung zum 1. Kup lt. Prüfungsordnung:
Selbstverteidigung unter dem Aspekt der Raumnot – Abwehr von Überraschungsangriffen Raumnot: Der Verteidiger steht in einer Ecke, an der Wand oder im engen Kreis von Sportkameraden Überraschungsangriff: Angriffe von hinten, von der Seite, von vorn, ohne daß durch die Haltung des Angreifers bereits erkennbar ist, wie er angreifen wird

Prüfung zum 1. Dan lt. Prüfungsordnung:
Freie Abwehr gegen unbewaffnete und bewaffnete Angriffe aus verschiedenen Distanzen. Das heißt, dass alle bisher genannten (geprüften) Angriffe bzw. Verteidigungen beherrscht werden müssen.

Dieses Konzept wurde am 10. März 2001 erstellt. Mitgearbeitet haben: Bundesprüfungsreferent Heinz Gruber, BTU -Prüfungsreferent Michael Kronthaler, Bundesbreitensportreferent Wilfried Harloff, Bernhard Zimmermann, Matthias Dülp, Alexander Staab, Dirk Stenger, Wolfgang Kaletta, Thomas Weber und Josef Fichtner. Die Arbeitstagung wurde einberufen und geleitet von BTU -Vizepräsidentin Annette Maul. Stand Mai 2001