Taekwondo hat eine sehr lange Tradition. Schuhe beim Taekwondo-Training gehören nicht zu dieser Tradition. Eigentlich wird ausschließlich im Dobok trainiert. Und das hat einen (bzw.) mehrere gute Gründe.
Ein sehr großer Teil der Taekwondo-Techniken sind die sogenannten Fußtechniken. In der „Grundschule“ werden eben diese Techniken mit geflexten (also angezogenen) Zehen praktiziert. Klingt banal, kann aber für den Sportler ausgesprochen schmerzhaft werden, wenn das Anziehen der Zehen nicht sauber gelernt wird. Spätestens beim Bruchtest ist es unabdingbar, dass die Zehen sauber zurückfahren und den Fußballen für den Tritt auf das Brett freigeben. Klappt das nicht, gibt es keinen Kampfschrei, sondern einen Schmerzensschrei.
Schuhe beim Taekwondo-Training müssen nicht sein
Es braucht allerdings einige Zeit sich diese kleine Bewegung im Fuß anzueignen und zu verfestigen (Wir empfehlen jedem einmal zu üben. Einfach mal die Zehen so weit nach hinten ziehen wie es geht. Kann man am Abend vor dem Fernseher wunderbar machen. Und es tut den Füßen richtig gut.). Und hier liegt das Problem. Mit Schuhen ist es um ein vielfaches schwieriger diese Technik in den Füßen zu trainieren. Mit „normalen“ Turnschuhen ist es nahezu unmöglich.
Bei Anfängern ist das korrekte anziehen der Zehen selbst in Taekwondo-Schuhen nicht machbar. Darum sollten unsere Sportler nach Möglichkeit immer barfuß trainieren.
Ja, aber….
Ja, wir kennen die vielen Argumente, warum gerade die Kinder dann doch besser Schuhe anziehen. Es ist zu kalt. Es ist zu glatt. Sport macht man doch in Turnschuhen. Die Trainer und Dan-Träger haben auch Schuhe an.
Alles richtig. Doch in der Regel sind die Hallen geheizt und unsere Winter sind nicht so kalt, dass einem Eiszapfen zwischen den Zehen wachsen. Auch ist die Rutschgefahr ohne Schuhe deutlich geringer. Und Taekwondo ist ein Sport, der traditionell ohne Schuhe betrieben wird. Es gibt also kaum einen Grund, warum man beim Training Schuhe tragen muss oder sollte. Gut, unsere Trainer tragen die meiste Zeit Schuhe. Aber auch das hat einen Grund. Die Trainer leiten die Stunde. Selber machen sie also in dieser Funktion keinen Sport. Und das kann dann durchaus zu „kalten Füßen“ führen. Außerdem sind unser Trainer und auch unser höher graduierten Sportler (Dan-Träger) schon so weit ausgebildet, dass sie das mit dem anziehen der Zehen schon verinnerlicht haben. (Und bei der Grundschule ziehen unsere erfahrenen Sportler auch die Schuhe aus).
Hier noch einmal die Vorteile des Barfuß-Trainings
- Besseres erlernen der notwendigen Fußtechnik
- Gesund für die Füße
- Besseres Gefühl für den sichern Stand
Es gibt manchmal natürlich auch Gründe für Schuhe beim Training. Das sollten aber die Ausnahmen sein:
- Extrem kalte Winter
- Eine Erkältung ist im Anzug
- Eine Fußverletzung liegt vor
Also liebe Sportler: Lasst die Schuhe aus. Es ist besser für eure sportliche Entwicklung (gerade am Anfang). Liebe Eltern: Sagt euren Kindern, dass sie die Schuhe ausziehen können. Es gibt nur ganz selten einen Grund, um Schuhe anzuziehen. Und außerdem macht es Spaß mal 90 Minuten auf blanken Füßen herumzulaufen und ist außerdem sehr geund.